Gefüllte Zucchiniblüten mit Ringelblumenpasta und Safransauce

Der Hauptgang des Blütenmenüs hat sehr lange auf sich warten lassen. Da ist nach dem theoretischen Vorspeisen-Salat schon wieder ein Malheur passiert.

Und zwar habe ich, da das Blütenmenü ja ohnehin schon so stark fragmentiert ist, die Zucchiniblüten und die Pasta einzeln zubereitet und wollte das irgendwie unauffällig zusammenmontieren. Und jetzt ist das Bild der gefüllten Zucchiniblüten spurlos verschwunden. Sehr ärgerlich!

Als kleinen Ersatz habe ich ein wunderschönes Bild von mararie aufgestöbert (CCbySA).3871138443_56ab26a4b7_b

Solche hübschen männlichen, also nach erfolgter Bestäubung unnützen Blüten würde man also nehmen, mit einer Ricotta- oder Kartoffelmasse füllen und rundherum anbraten.

Bei mir war es Ricotta, so in etwa nach dem Malfatti-Rezept, mit weniger Ei und Hartweizenmehl, ohne Salbei und dafür – wenn ich schon mit Käse koche – noch mit Pecorino. Zum Zubinden ist Schnittlauch hübsch, man kann die Spitze aber auch einfach nur zusammendrehen.

Den Pastateig bereitet man aus Hartweizenmehl, den Blütenblättern von Ringelblumen (getrocknet oder frisch) und Wasser (immer weniger als man denkt) zu. Ruhen lassen, mit Nudelmaschine (bei meiner nicht weiter als Stufe 4) oder Nudelholz ausrollen und in breite Streifen schneiden. Ich trockne selbstgemachte Pasta gern oder lasse sie zumindest gut antrocknen, sonst ist es physikalisch kaum möglich, sie annähernd al dente zuzubereiten.

Die Safransauce war ebenfalls sehr einfach, nämlich auf Basis einer selbstgekochten klaren Gemüsebrühe mit hohem Tomatenanteil (Schalen, Inneres). Diese dann einfach nur mit dem Safran erhitzt und mit Speisestärke angedickt.

halbe-portion

Nachtrag: Yippie, ich habe das Bild doch noch gefunden und mühsamst aus dem Datensumpf einer halb zermatschten SD-Karte errettet.
Fiori di Zucca

Salsa verde

Tomatillos sind nahe verwandt mit der in Obstabteilungen angebotenen Physalis (Kapstachelbeere, Andenbeere). Sie werden großer als Physalis-Früchte,  sind weniger süß und bleiben auch bei Reife grün. Etwas irreführend werden sie manchmal als grüne Tomaten bezeichnet, mit denen sind sie aber nur entfernt verwandt.

Natürlich kann und sollte man mehr Tomatillos auf einmal verarbeiten, wenn man genug zur Verfügung hat. Dann lohnt es sich mehr. Aber die werden einem hierzulande leider nicht nachgeworfen, weshalb ich ihnen auch unter „Wo bekomme ich …“ einen Absatz gewidmet habe.

  • ca. 250-300 g Tomatillos
  • sehr wenig Zwiebel (1/2 kleine, 15-20 g)
  • 1 frische oder  eine entsprechende Menge eingelegte Jalapeño-Chili (andere grüne Chilis werden es wohl auch tun)
  • 1-1,5 TL Salz
  • 1 kleiner Schuss milder Essig
  • je ca. 1 EL Korianderkraut und Petersilie

Die Tomatillos von der paperartigen Hülle befreien, abwaschen – sie sind unter der Haut etwas klebrig – und kleinschneiden, ebenso Zwiebel und Chili.

Mit Salz und Essig bei kleiner Flamme weichdünsten. Wasser nur zugeben, wenn es anzusetzen droht, und auch dann nur wenig.

Abkühlen lassen, Kräuter zugeben und pürieren. Soll die Salsa nicht direkt verbraucht werden, kann sie einfroren oder heiß in Gläser abgefüllt werden.

Klassisch zu Mais-Chips, aber auch lecker zu gebratenen Maisbrei-Schnitten oder Gegrilltem.

tomatillos schneiden weitere-zutaten duensten mixen