Hack ohne Fleisch

Es sieht aus wie Hackfleisch.

Textur und Konsistenz ähneln der von Hackfleisch.

Aber das ist immer noch nicht alles, es schmeckt auch fast exakt wie Hackfleisch!

Ich vermute, Vegetarier und Veganer würden es ausspucken, bis ich eidesstattlich versichere, dass keine tierischen Produkte enthalten sind.

Nun, aber was denn dann?

  • teilentöltes Sonnenblumenmehl und
  • Seitanmehl (Gluten) im Verhältnis 2:1
  • Pilze, separat durchgebraten und fein gehackt
  • Zwiebel, fein gehackt
  • Senf, Oregano, Salz, Wasser

Den fleischigen Geschmack und eine Aufwertung der Konsistenz liefern die Pilze, und zwar insbesondere die, die sehr „umami“ und kaum pilzig schmecken: Dryadensattel (aka Schuppiger Porling), Sklerotienporling oder Klapperschwamm (Maitake). Letzteren bekommt man mit etwas Glück gelegentlich auch als Zuchtpilz im Handel. Diese habe ich ergänzt mit etwa der gleichen Menge an farblich und aromatisch eher neutralen Pilzen ohne diesen ausgeprägten Umami-Geschmack (der auch zu dominant werden kann). Perlpilze und milde Täublinge eignen sich gut, aus der Zucht würde ich es am ehesten mit Stachelbart versuchen, den habe ich als eher neutral in Erinnerung. Zwei Scheibchen Erbsenstreuling waren auch noch dabei, aber eher wegen der Farbe als wegen des Geschmacks.

Zum Seitan noch eine Anmerkung: für Frikadellen oder als Füllung (Maultaschen, gefüllte Paprika) könnte man das evtl. weiter reduzieren, für Klöße – was der ursprüngliche Plan war – ist es aber eher noch knapp, insbesondere wenn sie lange in einer Suppe ziehen. Das gebratene „Hack“ auf dem Bild war tatsächlich ein Unfall, weil die Bindung doch nicht so stark war und die Masse bei heftigerem Kochen zerfiel. Sie blieb aber in Stücken zusammen, die sich bestens abseihen und braten ließen.

Heute gab es gestampfte Kartoffelsuppe mit „Hack“ und viel Pfeffer, ein Rezept meiner Kindheit. Morgen vielleicht Chili 🙂