Die Reste sind das Beste: Sauerkraut-Flammkuchen

Das Sauerkraut, das ich gekauft hatte, um Elas veganes Käserezept auszuprobieren, hatte ich noch stehen, und im Tiefkühlfach war ein Rest Pizzateig.

Ich habe also den Teig sehr dünn ausgerollt, etwas gut ausgedrücktes und grob durchgehacktes Sauerkraut darauf verteilt, meinen Käseersatz in dünnen Scheiben darauf verteilt und das ganze im vorgeheizten Ofen bei maximaler Temperatur gebacken (das dauert dann im Idealfall nur wenige Minuten, bei mir waren es um die zehn).

Köstlich! Das Schmelzverhalten war irgendwo zwischen Käse, Frischkäse und Ei, was mir zumindest für dieses Rezept auch sehr passend erscheint.

(Das kleine Stück war mit dem veganen Käse aus dem ersten Versuch belegt. Auch lecker, ziemlich fettig, aber optisch eine Katastrophe.)

Vegan-Käserei etwas weniger frei nach Ela (Nr. 2)

Im nächsten Versuch habe ich mich stärker am Original orientiert, also Kokosmilch und Sauerkrautsaft verwendet und auch zumindest ein wenig Gewürze eingesetzt. Da ich kein Zwiebelpulver hatte, habe ich Zwiebel und frischen Kurkuma im Sauerkrautsaft gekocht, ihn dann abgeseiht und natürlich abkühlen lassen. Als Ersatz der Hefeflocken wurden außerdem noch getrocknete Pilze mitgekocht, die nicht nach Pilzen schmecken sondern nach Umami pur (schuppiger Porling / Dryadensattel, ich hatte ihm früher mal einen eigenen Beitrag gewidmet).

Gewürzt habe ich diesmal mit Bockshornklee, weil es ja auch Kuhkäse damit gibt und es gut mit Kokos und Kurkuma harmonieren sollte. Weil Kurkuma eher ein kühles Gelb erzeugt, habe ich außerdem noch ein wenig mit Annatto gefärbtes Öl (orangefarben) eingerührt.

Das Rezept funktioniert fantastisch, die Konsistenz ist absolut perfekt, noch cremiger als im ersten Versuch, aber mir ist der Kokosgeschmack leider ein klein wenig zu dominant.

Vegan-Käserei frei nach Ela Nr. 1

Inspiriert zur neuen Versuchsreihe hat mich dieser Blogbeitrag hier.

Ich war allerdings skeptisch wegen des Kokosgeschmacks, den ich nicht an allen Gerichten mag, und habe deshalb das Rezept für den ersten Versuch ziemlich stark abgewandelt.

Ich habe deshalb statt der Kokosmilch selbstgemachte Walnussmilch und desodoriertes Kokosfett verwenden.

Das war nicht so ganz einfach, vor allem wegen der Mengenverhältnisse, und die Konsistenz ist dann auch ein klein wenig zu weich geraten, aber fast richtig. Geschmacklich hat es mir zugesagt, optisch ergibt allerdings die Walnussmilch einen leicht bräunlichen Ton, möglicherweise von den Häutchen der Walnüsse, so dass ich den nächsten Versuch in dieser Richtung vielleicht lieber mit Mandelmilch und etwas Walnussöl (für den Geschmack und zum Emulgieren) machen werde.

Auch sonst habe ich das Rezept eher stark variiert, z.B. auf die Hefeflocken ganz verzichtet, weil sie mir einfach nicht schmecken, und auch auf praktisch alle anderen Gewürze außer Paprika, und statt des Sauerkrautsafts Molke von Sojajoghurt verwendet. Das Ergebnis war entsprechend sehr mild, aber angenehm im Geschmack.

Ich habe versucht, ihm nach kanarischem Vorbild eine Ummantelung aus Paprika zu verpassen, die hielt aber auf der spiegelglatten Oberfläche sehr schlecht.

Tofu – wässern oder nicht?

Ich wässere Tofu schon eine ganze Weile, aber das war immer im Blindflug, ohne zu wissen, ob es etwas bewirkt. Jetzt habe ich wirklich darauf geachtet und vorher und nachher probiert und seitdem bilde ich mir mit mehr Überzeugung ein, dass es einen Unterschied macht.

So abwegig scheint das nicht, weil Tofu ja zwischen 75 und 80 % Wasser enthält (so zumindest die Sorte, die ich gerade hatte) und da vermutlich noch Reste des Gerinnungsmittels enthalten ist. Und ich glaube, das ist genau das, was bei mir die geschmackliche Assoziation „Wandfarbe“ auslöst. 

Gründlich gewässert in dann in gutem Olivenöl und Kräutern mariniert schmeckt er mir tatsächlich.