Spatzen, handgeschabt

Auch im Spätzleschaben hat mich die schwäbische Freundin unterwiesen, die ich im Linsenbeitrag erwähnt hatte. Ich habe mich für eine Außerschwäbische dabei gar nicht so ungeschickt angestellt.

Sie nimmt Dinkelmehl, Eier und Wasser. Mein Teig bestand aus Dinkel- und Hartweizenmehl 1:1, etwas Öl und Sojamilch. Ich habe es ganz grob überschlagen, Protein- und Fettgehalt müssten zumindest ähnlich sein, etwas fettreicher und eiweißärmer vielleicht.

  • 100 g Dinkelmehl Typ 630
  • 100 g Hartweizenmehl
  • 1 TL Annatto-Öl (Auszug von Annatto in neutralem Speiseöl)
  • 5 TL frisches Leinöl
  • 200 ml Sojamilch
  • 3/4 TL Salz

Das Leinöl wird ja hier nicht zu heiß, ist also gut eingesetzt und ganz frisch gepresst finde ich es auch wirklich lecker (altes Leinöl ist meiner Meinung nach nur als Möbelpolitur sinnvoll zu verwenden).

Mein Equipment ist weniger zweckmäßig als ihres, sie hatte so einen Spätzleschaber, den man von oben greift, von der Form her eher wie ein breiter Spachtel aus dem Baumarkt oder ein Eiskratzer. Ich musste mit Holzbrettchen und viel zu großem Kochmesser zurechtkommen, und eine Schaumkelle fand sich leider auch nicht.

Hier also jetzt Linsen mit Spätzle:

Linsen mit Spätzle

Vielleicht experimentiere ich demnächst nochmal ein wenig, ob statt Leinöl auch Leinmehl ginge, wenn ich es fein genug vermahlen bekomme und die Schleimstoffe nicht zu sehr kleben.

Schwäbische Linsen

Die habe ich mal mit einer Freundin aus Schwaben zusammen gekocht. In Erinnerung behalten habe ich, dass es a) einfach, b) lecker und c) der Essig essentiell war.

Ein bisschen musste ich noch nachrecherchieren. Ich habe Suppengrün angeröstet, die zuvor eingeweichten Berglinsen in Craterelles Spezial-Dryadensattel-Brühe (ohne Salz, weil sonst die Linsen länger brauchen) mit Lorbeer und Wacholder aufgesetzt, eine Kartoffel für etwas Bindung hineingerieben und als die Linsen weich waren, mit Salz, Pfeffer, Tomatenmark, einer Prise Rauchpaprika und natürlich Essig abgeschmeckt. Etwas angebratene Pilze waren auch noch mit dabei, aber eher dezent schmeckende Arten.

Lecker!

Und als nächstes sind die Spätzle dran.