Auberginen à la Saltimbocca

Wir hatten vor einiger Zeit mal wieder Saltimbocca, und ich war wieder einmal begeistert. Die Zubereitung brauche ich wohl nicht zu beschreiben, wer auf der Suche ist, dem sei das 1201. Rezept ans Herz gelegt (ich verwende zwar keinen Senf und deutlich mehr Salbei, aber ich mag das Blog und die Beschreibungen dort sehr).

Mich brachte das Gericht aber auf den Gedanken, was ich wohl Fleischverweigerern stattdessen servieren würde.
So etwas auf überhaupt gar keinen Fall, das ist sofort klar. Auch das Blog mag ich eigentlich, aber vielleicht bekommt das Sponsoring ihm nicht so gut.

Parasolschnitzel könnte geeignet sein, aber das müsste schon fertig vorbereitet im Tiefkühlschrank warten, und da war keins.

Die georgischen Auberginenröllchen haben mich zu einer anderen Variante inspiriert.

Dafür große Auberginen schälen, längst in daumendicke Streifen schneiden, mit reichlich Salz bestreuen und Wasser ziehen lassen. Das dauert mehrere Stunden, die Scheiben sollten danach deutlich dünner und schön biegsam sein.

Dann trockentupfen und mit einem Nussmus bestreichen (auch das vom georgischen Rezept inspiriert). Ich habe dieses hier verwendet, mit etwas Flüssigkeit angerührt. Ein wenig stärker gewürzt werden darf auch noch: Salz und je einen Hauch Knoblauch und Senf. Ich hatte zuerst Angst, es könnte zu salzig werden, aber die Auberginen waren trotz der Vorbehandlung gar nicht sehr salzig.

Dann die schmalere Hälfte mit Salbeiblättern belegen, vorsichtig zusammenklappen und fest andrücken.

Von beiden Seiten goldbraun anbraten wie die Kalbfleisch-Variante.

Yacon

Im Spätherbst, als wir im fast leeren Prinzessinnengarten Brot gebacken haben, reichte uns der Gärtner ein paar Gemüse zum Probieren herüber. Eines war eine Knolle einer Sauerklee-Art (auch spannend: knackig und überhaupt nicht sauer wie die Kleeblätter, keine Oxalsäure), das andere Yacon.

Gegessen werden die Knollen, aber die Blüte finde ich auch hübsch.

Obwohl eng verwandt, schmecken sie zum Glück nicht so wie Topinambur, den ich nicht besonders mag. Ziemlich neutral eigentlich, ganz leicht süßlich, roh ebenfalls mit knackiger Konsistenz. Richtig fein waren sie aber in Öl und Gewürzen mariniert und dann gegrillt.

Sehr ertragreich soll die Pflanze übrigens auch sein, und auch im Kübel gut zu kultivieren. Nur muss man die Knollen wie bei Dahlien frostfrei überwintern. Ich will dieses Jahr versuchen, in meinem eigenen Garten welche anzubauen.

Bitterlimonade

Im letzten Jahr habe ich angefangen, ein bisschen mit Tonic-Rezepten zu experimentieren. Da bin ich allerdings zu dem Schluss gelangt, dass klare Zitronenlimonade (Sprite, 7up etc.) plus Chinarinden-Tee am allerbesten funktioniert.

Anlässlich eines von den Weihnachtseinkäufen übriggebliebenen Granatapfels ist nun diese Bitterlimonade entstanden, die ich sehr sommerlich und erfrischend finde.

Hier habe ich auf Chinarinde verzichtet, stattdessen sorgen Zitronenschale, Birkenporling und Eberraute für den bitteren Geschmack.

  • 1/2-1 unbehandelte Zitrone
  • 1 Granatapfel
  • etwas Birkenporling
  • 1 Zweig Eberraute („Colakraut“)
  • Süßungsmittel der Wahl, entprechend ca. 10-12 TL Zucker

Zitrone auspressen. Die ausgelösten Granatapfelkerne im Mixer zerkleinern und abseihen.

Zitronenschalen (nicht nur die äußere gelbe, sondern alles) kleinschneiden, zusammen mit dem Birkenporling und der Eberraute in etwas Wasser aufkochen, lange ziehen lassen, dann ebenfalls abseihen, zum Saft geben und nach Geschmack süßen.

Aufgegossen wird mit Mineralwasser, oder vielleicht auch mal mit Sekt.

Cin-cin!