Grünkernbratlinge

Ca. 200 g sehr grob geschroteten Grünkern in der trockenen Pfanne portionsweise honigbraun anrösten. Wasser oder Brühe zugeben, aufkochen (ich habe es im Dampfdrucktopf gemacht mit relativ viel Flüssigkeit), ausquellen und abkühlen lassen und die Lorbeerblätter entfernen.

Gut ausgedrücktes „Okara“ von ca. 100 g Süßlupinen einarbeiten (zukünftig werde ich stattdessen eingelegte Süßlupinen nehmen, wie sie in Spanien oder Portugal gegessen werden), außerdem ca. 50 g Cashewkerne, entweder im Mixer mit wenig Flüssigkeit zerkleinert oder, falls die Masse eher feucht ist, sehr fein gemahlen.

Eine kleine Zwiebel und eine große Knoblauchzehe feinst hacken oder im vorherigen Schritt mit in den Mixer geben. Cashew, Zwiebel und Knoblauch sowie ca. 2-3 EL Kastanienmehl und ein halbes bis ein trockenes Brötchen in kleinen Würfeln ebenfalls einarbeiten. Gut durchziehen lassen, damit die Brötchenwürfel Flüssigkeit aufnehmen. Dann noch mindestens 50 g Hartweizenmehl unterkneten (wichtig für die Bindung), evtl. mehr. Die Masse sollte anschließend gut formbar sein.

An Gewürzen habe ich außer dem Lorbeer folgende verwendet:

  • Salz
  • Rosenpaprika
  • Rauchpaprika
  • Chili
  • sehr wenig Limettensaft (war an den eingelegten Habanero-Chilis dran)
  • Majoran
  • Pfeffer
  • Brauner Senf
  • Schabzigerklee

Zusätzlich ein paar Würzpilze, namentlich:

  • der in einem anderen Beitrag schon einmal vorgestellte Dryadensattel als Brühe zum Ablöschen
  • Erbsenstreuling
  • Kampfermilchling
  • Kiefern-Habichtspilz

Die Masse zu kleinen Bällchen oder Frikadellen formen und braten, frittieren oder in Öl gewendet im Ofen backen.

Geschmack und Textur waren 100%ig meinen hohen Erwartungen entsprechend. Evtl. könnte man versuchen, den Eiweißgehalt noch etwas zu erhöhen und die Kohlenhydrate zu reduzieren. Und etwas anders gewürzt könnte ich mir das auch ausgezeichnet als Maultaschenfüllung vorstellen oder vielleicht auch als Klößchen in Kapernsoße (à la Königsberger Klopse).

Nachtrag: Auch die kleinen im Ofen gebackenen Bällchen sind in würziger Tomatensauce ein Hit. Einige sind allerdings zerfallen, nachdem sie einige Zeit in der Sauce durchgezogen waren. Für diese Zubereitung hätte es also noch mehr Bindung gebraucht.

Fastenzeit

So wie ich im letzten Jahr aufgehört habe, mache ich nun weiter: kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, so wenig Milchprodukte wie möglich.

Aktuell 1 x täglich Kaffee mit Milch, sonst mit Pflanzenmilch, schwarz oder gar kein zweiter Kaffee (zum Glück bin ich nicht auch noch Kaffee-Junkie, der Verzicht fällt mir vergleichsweise leicht). Und am morgigen Sonntag gibt’s vielleicht mal ein wenig Käse oder doch den zweiten Kaffee, weiß noch nicht.

Mit meinen bisherigen Versuchen zur besten Pflanzenmilch im Kaffee bin ich noch sehr unzufrieden, sie flocken immer aus. Aber ich habe auch längst noch nicht alle durch.

Was ich dagegen ganz gern mag, ist absichtlich ausgefälltes Pflanzeneiweiß als Yoghurt-/Frischkäseersatz oder einfach um den Proteinhunger zu dämpfen.

Indes: mein letztes Experiment dazu ist gründlich fehlgeschlagen. Lupinen mehrere Tage eingeweicht, immer wieder das Wasser gewechselt, sehr fein püriert, durchs Tuch geseiht und mit Zitronensäure gesäuert. Soweit fein, aber das Ausgeflockte war zu fein für das Tuch. Das hatten wir beim Schafricotta auch schon mal, als wir mit der Temperatur zu vorsichtig waren, aber da hatten wir schlauerweise die Reste aufgefangen. Diesmal rann leckeres Pflanzeneiweiß unwiederbringlich den Ausguss hinab 😦

Plan B mit der zweiten Hälfte war der Kaffeefilter. Klappt aber auch nicht, weil er verstopft bzw. bei Manipulation reißt.

Zentrifugieren könnte eine bessere Lösung sein. Ob ein Spinnrad wohl genug Drehmoment erreicht?

Religiös bin ich übrigens in keinster Weise, aber ich mag Rituale.

Ein kleiner Nachtrag: Pflanzenmilch aus rohen Lupinen riecht und schmeckt übrigens widerlich, nach verdorbenem Rettich in etwa.

Und auch hier noch ein weiterer Nachtrag, weil ich jetzt endlich wieder mit Genuß Kaffee trinken kann, so viel ich mag: mit Mandelmilch! Lässt sich sehr gut aufschäumen, schmeckt mir besser als alle anderen, die ich probiert habe, und flockt nicht aus. Vielleicht ist es eine andere Kaffeesorte, keine Ahnung. Mandelmilch kaufe ich immer dieselbe Sorte,  mit 7% Mandeln und keinen weiteren Zutaten außer Salz.

Hier noch ein Bericht eines Leidensgenossen. Hat offenbar einen anderen Geschmack als ich, liest sich aber trotzdem amüsant:

https://www.blogrebellen.de/2016/01/20/vegane-milch-alternativen-nach-scheuslichkeit-geordnet/